Eine Mutter bei FloraQueen hat diesen fiktiven offenen Brief an ihren Sohn geschrieben, in dem sie ihm unerwartete und überraschende Ratschläge gibt, was er dieses Jahr zum Muttertag besser machen könnte.Schließlich ist es Aufgabe der Mutter, ihren Kindern Orientierung zu bieten. Nicht war?
Lieber Sohn,
ich habe Dich viele Jahre meines Lebens gefüttert, gewaschen, getröstet, erzogen und bedingungslos alles an Dir geliebt. Ich habe Ringe unter meinen Augen, und mein Körper ist müde von jahrelangen Ninja-Kämpfen gegen die Drachen unter Deinem Bett, die nur nachts hervorkamen (und die nur Du sehen konntest). Mein Kiefer schmerzt von den gestellten Lächeln, wenn ich vorgab, die anderen Eltern zu mögen, die sich wochentags auf dem Spielplatz versammelten. Auf der positiven Seite ist zu vermerken, dass mein Immunsystem nach dem jahrelangen Austausch von Krankheitserregern abgehärtet ist. Meine Nase ist nicht mehr empfindlich, seit ich Dir die Windeln gewechselt habe. Dafür habe ich noch immer den Tick, mich jedes Mal umzudrehen, wenn ein Kind „Mama“ schreit, ungeachtet der vielen Jahre, seitdem Du das letzte Mal so gerufen hast.
Stattdessen hast Du jetzt einen guten Job und Deine eigene Wohnung. Darf ich Dich also dieses Jahr bitten, Deinen Mann zu stehen, einen Finger zu rühren und Dich für den Muttertag etwas zu bemühen?
Schokolade
Erinnerst Du Dich an letztes Jahr? Es war wirklich nicht schwer herauszufinden, dass die Pralinenschachtel von Dir bei Sainsbury‘s zum Halbpreis angeboten wurde. Das große Muttertags-Marketing-Banner war selbst für schlichte Gemüter nicht zu übersehen. Es ist Muttertag, und Du weißt, dass ich die Hälfte dieser Pralinen aus Massenproduktion nicht mag… Außerdem bin ich allergisch gegen Nüsse. Ich mag nur Zartbitterschokolade. Also Du kannst mir glauben, eine unausgereifte Schachtel belgischer No-Name-Pralinen aus dem Ramschladen ist nicht meine Sache. Ich brauche auch keinen 500-Euro-Schokoladenschuh vom Meister Willy Wonka, der glaubt, bloß weil er wie ein Designerschuh aussieht, schmelze ich vor Entzücken. Nein, Du weißt sehr gut, welche Schokolade ich mag: eine schlichte Tafel weiß ich sehr zu schätzen.
Blumen
Du weißt, dass ich die Farbe Rosa nicht mag. Bitte keine rosa Nelken. Erinnerst Du Dich, was mir Deine Großmutter jedes Jahr zum Geburtstag schenkte? Aber sie hatte eine Entschuldigung, sie mochte mich nicht. Rot, das ist meine Lieblingsfarbe – aber bitte keine roten Rosen. Rote Rosen von Dir sind unpassend, alle anderen schönen roten Blumen sind eine gute Wahl. Ob die Blumen zugestellt oder von Dir persönlich überbracht werden, ist nicht entscheidend. Aber bitte sorge dafür, dass die Nachricht auf der Karte von Dir stammt. Die Gefühle eines Floristen erkenne ich aus einer Meile Entfernung.
Abendessen
Bitte koch nicht, sofern Du nicht heimlich Unterricht bei einem Haubenkoch genommen hast. Du weißt, ich erhalte sonst bloß die Bissen, die Du nicht aufgegessen hast. Du arbeitest im Frankfurter Bankenviertel, Du hast einen guten Job (ich bin sehr stolz auf Dich), es gibt eine Menge nette Restaurants dort, wenn Du nicht weit fahren möchtest. Nach all den Gerichten, die ich in vielen Jahren für Dich zubereitet habe, ist es an der Zeit, dass Du mich einmal ordentlich verköstigst. Erinnere Dich, wie oft ich Dich zum McDonald‘s bringen musste, um Dein Gejammer zu stoppen, und wie oft ich die Plastikstühle ertragen und ohne Besteck essen musste. Es ist Zeit, erwachsen zu werden. Lass uns an einem netten Platz speisen!
Karte
Falls aus all dem Gesagten nichts werden sollte, dann wäre ich dankbar, wenn ich zumindest eine anständige Karte erhalten würde. Die Karte vom letzten Jahr mit dem Satz „Danke Mama, dass Du mir den Popo geputzt hast“ auf der Vorderseite war eher plump und nicht so recht zum Aufstellen auf dem Kamingesims geeignet. Ich musste sie sogar für das monatliche Kaffeekränzchen mit meinen Freundinnen entfernen. Eine schöne, elegante Karte, die so kultiviert wirkt wie ich, würde es schon tun.
Ich hoffe, dass dieser Brief alle Punkte abdeckt. Ich bin sehr stolz auf Dich und alle Deine Leistungen bisher, aber als Mutter ist es nett zu wissen, dass Du auch nachdem Du flügge geworden bist und Deine eigenen Wege gehst, noch auf meine Ratschläge hörst.
In Liebe, Deine Mama
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P.S.: Könntest Du Deine Freundin am Muttertag bitte zu Hause lassen? Jessica ist wirklich ein nettes Mädchen, aber ich finde es unpassend, wenn sie an unserem Tag dabei ist.